Die Holzschindel Handwerk mit einem Hauch Wissenschaft

Wenn die denkmalgeschützten Dächer des Schlosses Trachselwald oder der Kirche Schangnau mit neuen Holzschindeln aus der Region einkleidet werden,
ist das nichts Erstaunliches.

Mehr und mehr finden aber die Holzschindeln aus der Region auch an Neubauten wie beispielweise in Stäfa am Zürichsee ihre Verwendung-ein Trend,
der durchaus seine Berechtigung hat.

Handwerk mit einem Hauch Wissenschaft

Beim Spalten entscheidet sich, ob das Holz fürs Schindeln brauchbar ist oder nicht.

Fritz Salzmann aus dem Schangnau ist einer dieser womit er wohl öfters als jeder Andere zwischen Bäu-«Schingeler». Dass er sich mit dem Rohstoff Holz bes-men und Tannen unterwegs ist. tens auskennt, zeigt sich, als er bei unserem Gespräch ein Stück eines Bergahorns in seine kräftigen Hände Den Bezug zum Wald fand Salzmann bereits in seiner nimmt und ausführlich erklärt, warum dieses seltene Kindheit.

Im Vorschulalter konnte er seinen Grossva-Holzstück nicht auf seinem «Schingelebock» landet, ter, welcher ebenfalls als Förster amtete, auf seiner sondern bald in die Hände eines Geigenbauers kommt. täglichen Arbeit oder zum Fischen begleiten und half Sein Wissen kommt nicht von ungefähr, aktuell amtet im Winter auf dem elterlichen Betrieb bei den Holz-er als Revierförster im Gebiet Schangnau und Eggiwil, arbeiten. Er absolvierte nach der Schule die Berufslehre als Förster, ging auf die Försterschule und machte im Hinblick auf das dann gescheiterte Projekt «Naturpark Thunersee Hohgant» den Ranger-Lehrgang. Bevor er 2013 das Amt als Revierförster in Schangnau/Eggiwil übernahm, war er im Senseoberland und in Trub als Gemeinde- respektive Revierförster tätig.

Dabei lernte er auch die Eigenarten jedes Walds kennen und ist heute überzeugt, dass es, ähnlich wie bei den Kühen, verschiedene Rassen unter den jeweiligen Baumarten gibt, welche ihre ganz eigenen Charakterzüge haben. In seiner Tätigkeit als Förster hat er in erster Linie eine beratende Funktion, schaut mit den Waldeigentümern ihre Gebiete an und gibt je nach Ausgangslage seine Empfehlungen zum jeweiligen Gebiet ab. Beim Nutzwald wird Holzwirtschaft betrieben, wobei Salzmann die Kosten und mögliche Gewinne aus dem Verkauf des Holzes hochrechnet. Kann der Wald jedoch eine schützende Funktion einnehmen, wird er oft gezielt auf dessen Schutzfunktion hin gepflegt.

Dies ist zum Beispiel beim Schutz vor Lawinen der Fall. Obwohl es in diesem Jahr des Ofteren regnete, weiss es Salzmann sehr zu schätzen, dass er sich während seiner Arbeit in der freien Natur bewegen kann. Er war gar froh um die intensiven Regenperioden, so habe sich der Wald nach dem dürren Sommer im letzten Jahr gut erholen können.

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Schindeln sind wieder im Trend

Es werden auch immer mehr Fassaden von Neubauten mit Schindeln eingekleidet.

Fritz Salzmann aus dem Schangnau ist einer dieser womit er wohl öfters als jeder Andere zwischen Bäu-«Schingeler». Dass er sich mit dem Rohstoff Holz bes-men und Tannen unterwegs ist. tens auskennt, zeigt sich, als er bei unserem Gespräch ein Stück eines Bergahorns in seine kräftigen Hände Den Bezug zum Wald fand Salzmann bereits in seiner nimmt und ausführlich erklärt, warum dieses seltene Kindheit.

Im Vorschulalter konnte er seinen Grossva-Holzstück nicht auf seinem «Schingelebock» landet, ter, welcher ebenfalls als Förster amtete, auf seiner sondern bald in die Hände eines Geigenbauers kommt. täglichen Arbeit oder zum Fischen begleiten und half Sein Wissen kommt nicht von ungefähr, aktuell amtet im Winter auf dem elterlichen Betrieb bei den Holz-er als Revierförster im Gebiet Schangnau und Eggiwil, arbeiten. Er absolvierte nach der Schule die Berufslehre als Förster, ging auf die Försterschule und machte im Hinblick auf das dann gescheiterte Projekt «Naturpark Thunersee Hohgant» den Ranger-Lehrgang. Bevor er 2013 das Amt als Revierförster in Schangnau/Eggiwil übernahm, war er im Senseoberland und in Trub als Gemeinde- respektive Revierförster tätig.

Dabei lernte er auch die Eigenarten jedes Walds kennen und ist heute überzeugt, dass es, ähnlich wie bei den Kühen, verschiedene Rassen unter den jeweiligen Baumarten gibt, welche ihre ganz eigenen Charakterzüge haben. In seiner Tätigkeit als Förster hat er in erster Linie eine beratende Funktion, schaut mit den Waldeigentümern ihre Gebiete an und gibt je nach Ausgangslage seine Empfehlungen zum jeweiligen Gebiet ab. Beim Nutzwald wird Holzwirtschaft betrieben, wobei Salzmann die Kosten und mögliche Gewinne aus dem Verkauf des Holzes hochrechnet. Kann der Wald jedoch eine schützende Funktion einnehmen, wird er oft gezielt auf dessen Schutzfunktion hin gepflegt.

Dies ist zum Beispiel beim Schutz vor Lawinen der Fall. Obwohl es in diesem Jahr des Ofteren regnete, weiss es Salzmann sehr zu schätzen, dass er sich während seiner Arbeit in der freien Natur bewegen kann. Er war gar froh um die intensiven Regenperioden, so habe sich der Wald nach dem dürren Sommer im letzten Jahr gut erholen können.

Mit dem Beginn der Gewittersaison folge aber trotzdem eine heikle Zeit, in welcher gerade in der

Nähe von Wildbächen Handlungsbedarf besteht. Auch der Käfer müsse im Moment beobachtet und wenn nötig bekämpft werden. Im September beginnt dann für ihn als Förster die Hauptsaison, in welcher er sich dem Anzeichnen und dem Fällen des Holzes widmet. Diese Phase zieht sich bis in den Februar, bevor dann etwas ruhigere Zeiten anstehen. Sicht aufs Ganze Für die tägliche Arbeit als Förster im Wald sei ein umfassendes Denken zwingend notwendig. Dies fasziniere ihn neben der Vielseitigkeit besonders an seinem Beruf. Während er dem Waldeigentümer eine möglichst gute Lösung bieten möchte, muss überlegt sein, wie sich ein möglicher Eingriff auf Flora und Fauna auswirken wird. Diese Sicht für das Gesamte gehe aber leider je länger je mehr verloren. Spezialisten seien wohl in ihrem Fachgebiet kaum zu übertreffen, doch sei es oft schwierig, mit ihnen einen Kompromiss zu finden, sodass alle Seiten von einer Lösung profitieren können. Die Natur nimmt auch in seiner Freizeit eine tragende Rolle ein. So zählt der 50-Jährige die Jagd und die Fischerei zu seinen Leidenschaften. Sein Jagdhund, mit welchem er derzeit die Meisterprüfung zum Schweisshund

absolviert, ist dabei sein treuster Begleiter. Z usägen … Sp alten .. . Seine Leidenschaft fürs «Schingele» habe er aber fast zu spät entdeckt, erklärt er mit einem Schmunzeln. In seiner Zeit als Förster im Senseoberland und im Trub sei er jeweils auf zwei Schindelmacher gestossen. Dabei habe ihn stets fasziniert, mit welcher Selbstverständlichkeit die Schindelmacher das geeignete Holz zum Spalten ausgewählt hätten. Als er mit seiner Frau Berta beschloss, in die Heimat zurückzukehren und im Schangnau ein Haus zu bauen, war für ihn klar, dass die Fassade aus selbstgefertigten Holzschindeln bestehen soll. Zu diesem Zeitpunkt habe er jedoch noch keine einzige Holzschindel selber hergestellt.

l\1it Herman Beutler von der Josef BucherAG in Escholzmatt fand er schon bald seinen Lehrmeister.

Er war schon etwas erstaunt, als Bütler zweifelte und meinte, er sei mit seinen 38 Jahren schon fast zu alt, um das traditionelle Handwerk zu lernen. So sah er sich dann auch mit gewissen Anfangsschwierigkeiten konfrontiert. Die Fingerfertigkeiten beim «Schingele» seien mit dem Erlernen eines Instrumentes zu vergleichen. Beutlers Skepsis war daher durchaus berechtigt, wie er schon bald feststellen musste. Mit viel Übung erlernte er schliesslich das Handwerk, welches er mittlerweile

auch seinem Bruder Hans und dessen Söhnen Roland und Sirnon weitergegeben hat. von der Holzwahl zur fertigen Schindel Die Wissenschaft, welche sich hinter der Fertigung einer Holzschindel verbirgt, beginnt schon bei der Wahl des geeigneten Holzes. Für die Schindeln verwende man fast ausschliesslich Rottanne, da sie im Vergleich zur Weisstanne Harz im Holz hat und sich so besonders als undurchlässige Dachschindel anbietet. Warum allerdings für die Fassade nicht auch vermehrt die Weisstanne zum Zug kommt, kann niemand beantworten. Aus diesem Grund hat Salzmann eine seiner vier Hausseiten mit Schindeln der Weisstanne eingekleidet.